Communication Canvas
Das Communication Canvas ist ein praktisches Tool zur Entwicklung, Umsetzung und Optimierung strategischer Kommunikation.
Mit dem Communication Canvas können Sie komplexe Sachverhalte vereinfachen, so dass die Zusammenhänge der einzelnen Aspekte sichtbar werden.
Das vereinfacht die Zusammenarbeit im Team und mit Kunden – und bringt Ihre Strategieentwicklung auf ein völlig neues Level.
Die 12 Erfolgsfaktoren im Communication Canvas
Organisationsstrategie
Eine Vision ist ein angestrebter Soll-Zustand der Welt oder auch nur einer bestimmten Zielgruppe oder Region etc. Für gemeinnützige Organisationen ist die Vision verhältnismäßig einfach zu definieren, aber auch Unternehmen haben irgendeinen Sinn, einen Purpose, der über das Generieren von Umsatz hinausgeht.
Warum die Vision eines Unternehmens für dessen strategische Kommunikation wichtig ist, erklärt sich fast von selbst. Den Sinn des Unternehmens glaubhaft zu vermitteln, bedeutet Identität zu schaffen. Wer hierbei herausstellen kann, was die Organisation einzigartig macht, kann langfristig Beziehungen mit Kunden und Partnern aufbauen, die über ein ähnliches Wertegefüge oder Mindset verfügen.
Eine klare Zieldefinition hilft bei der Entwicklung der Kommunikationsstrategie aber auch immer wieder, die Zwecke aller Kommunikationsmaßnahmen zu hinterfragen. Mit anderen Worten: Zahlt der Grund dafür, warum wir kommunizieren direkt auf die Vision ein?
Die Mission eines Unternehmens oder einer Organisation drückt sich vor allem im Geschäftsmodell bzw. dem gesellschaftlichen Auftrag aus. Teil der Mission sind demzufolge auch Produkte und Services, aber auch (interne) Leitbilder und die Unternehmenskultur.
Anders ausgedrückt: Die Mission umfasst alles, was eine wie Organisation tut, um vom Ist-Zustand (siehe: Markt) zum Soll-Zustand (siehe: Vision) zu gelangen.
Für die strategische Kommunikation ist es natürlich wichtig, erklären zu können, was das Unternehmen bzw. die NGO genau tut – und wie das vonstattengeht. Granz pragmatisch gesehen wird es in aller Regel auch so sein, dass (potenzielle) Kunden das größte Informationsbedürfnis bzgl. der Mission haben.
Für die strategische Kommunikation ist der Markt deshalb wichtig, weil hierbei klar wird, an wen sich das Unternehmen oder die Organisation richtet. Daraus lassen sich dann bei der Entwicklung der Kommunikationsstrategie konkrete Zielgruppen ableiten. Eine gute Rückbindung an den Markt des Unternehmens ermöglicht es deshalb, Kommunikationsmaßnahmen gezielter auszurichten.
Kommunikationsstrategie
Bei der Absenderschaft im Rahmen der Kommunikationsstrategie dreht sich alles um die Frage, wer kommuniziert. Dies kann bei unterschiedlichen Zielgruppen oder in diversen Kontexten sehr verschieden sein.
So kann bspw. interne Kommunikation erfordern, dass die Geschäftsführung persönlich als Absender auftritt, während nach außen durchaus die PR- oder Presseabteilung kommuniziert – oder der Kundenservice.
Zur Absenderschaft gehört es aber auch, eine einheitliche, authentische und identifizierbare Marke zu schaffen. Viele Aspekte davon finden sich bereits in der Organisationsstrategie und müssen hier nur noch in ein kommunizierbares Konstrukt überführt werden.
Die Frage nach dem Zweck der Kommunikation scheint leicht zu beantworten zu sein. Sie ist aber tatsächlich die Kernfrage einer Kommunikationsstrategie und sollte nicht zu oberflächlich behandelt werden. Denn so wie es ein Unternehmen nicht nur gibt, weil es Umsatz generieren will (siehe: Vision), wird in der Regel auch nicht nur kommuniziert, damit mehr Menschen von dem Unternehmen erfahren.
Zwecke der Kommunikation sind in der Regel sehr vielfältig und miteinander verzahnt. Sie erfordern zudem auf strategischer Ebene verschiedene Inszenierungen und auf taktischer Ebene diverse Formate etc.
Im Communication Canvas bildet der Zweck die direkte Übersetzung der Unternehmensziele in Kommunikationsziele. Andersherum soll das Erreichen eines Zwecks unmittelbar dazu beitragen, dass die Organisation ihrer Vision einen Schritt näherkommt.
Das Storytelling bildet in der Kommunikationsstrategie die Brücke zwischen dem Absender und den Zielgruppen. In diesem zentralen Erfolgsfaktor geht es darum, das Leitmotiv bzw. die Art der Inszenierung zu entwickeln.
Im Rahmen des Sorytellings sollen noch nicht die konkreten Themen und Formate (im Sinne von Blogartikel vs. Pressemittelung etc.) festgelegt werden. Diese Aufgabe gehört in den Bereich der Kommunikationstaktik (siehe: Auswahl und Produktion).
Es geht vielmehr darum, abstrakt festzuhalten, was später konkret mittels verschiedener Themen und in unterschiedlichen Formaten ausgedrückt wird.
Wen wollen Sie erreichen (Zielgruppen)? Und wen erreichen Sie schon (Bezugsgruppen)? Das sind die zwei Kernfragen in diesem Erfolgsfaktor der Kommunikationsstrategie.
Für die Definition von Zielgruppen gibt es grundlegend zwei Herangehensweisen: Die alte Methode schaut auf die Eigenschaften einer Person, vor allem sozioökonomische wie Alter, Geschlecht, Familienstand, Beruf, Einkommen, Wohnort etc. Modernere Methoden betrachten hingegen konkrete Vorlieben und Verhaltensweisen von Personen. Dafür bildet man sogenannte Personas, also archetypische Abbilder von Personen, die zu 100 % der Zielgruppe entsprechen.
Über Bezugsgruppen (z.B. Newsletterempfänger oder Kunden) lässt sich hingegen durch Interaktion validierbares Wissen erwerben. Sie können also ein qualitativ deutlich hochwertigeres Feedback für die strategische Kommunikation und sogar die Organisationsstrategie liefern.
Es lohnt sich sehr, sich im Rahmen der Kommunikationsstrategie über die Relevanz ausführlich Gedanken zu machen. Denn die Erfahrung, die Ziel- und Bezugsgruppen mit der Kommunikation eines Unternehmens machen, prägt ihr Bild der Organisation am direktesten.
Darüber hinaus gilt es immer wieder zu prüfen, ob die Relevanz der Kommunikation für den Empfänger auch zum Zweck der Kommunikation (durch den Absender festgelegt) passt.
Kommunikationstaktik
Agenda Setting und Agenda Surfing haben beide Vor- und Nachteile. So hilft ersteres zwar zu einer besseren Erkennbarkeit des Absenders, ist aber auch mit einer größeren Aufmerksamkeitsschwelle verbunden. Bei letzterem ist Aufmerksamkeit leichter zu erzielen, die Gefahr im Rauschen ähnlicher Kommunikation anderer Absender unterzugehen, ist jedoch größer.
Im Kern geht es darum, zum kommunikationsstrategischen Zweck passende Themen für die Kommunikation zu finden. Wer sich hierbei allzu sehr verbiegt, macht sich unglaubwürdig. Wer hingegen immer nur das Gleiche kommuniziert, ist langweilig und wird mit Desinteresse bestraft.
Sind die zu kommunizierenden Themen ausgewählt, gilt es geeignete Formate zu bestimmen, einen Redaktionsplan mit zeitlichen Abläufen und Verantwortlichkeiten zu erstellen und schließlich die Inhalte zu produzieren.
Die hohe Kunst bei der Produktion besteht darin, der Verwaltung bzw. Organisation der Inhalte nur so viel Aufwand wie nötig zu widmen. Der Fokus sollte auf der eigentlichen Produktion liegen. Kleinere Organisationen mit nur einem oder wenigen Inhaltsproduzenten können den organisatorischen Aufwand auf ein Minimum reduzieren. Je größer das Unternehmen und je mehr Produzenten von Inhalten involviert sind, desto wichtiger wird es jedoch, Produktionsabläufe zu planen und Verantwortlichkeiten zu koordinieren.
Inhaltlich gesehen finden sich für die Produktion von Inhalten bereits viele Hinweise in der Kommunikationsstrategie, insbesondere im Erfolgsfaktor Storytelling. Diese gilt es mit passenden Kommunikationsformaten auszugestalten.
Wie Kommunikationsmaßnahmen distribuiert werden, hängt stark von deren Format ab (siehe: Produktion). Bei der Distribution bietet sich die klassische Unterteilung in Owned Media (z.B. die eigene Website oder das Social-Media-Profil), Paid Media (Werbung) und Earned Media (Berichterstattung in Medien von Dritten) an.
Über welche Kanäle welche Zielgruppen für welches Thema zu interessieren sind, unterschiedet sich stark. Zudem sind verschiedenste Kombinationen möglich, wenn Inhalte in verschiedenen Formaten mehrfach genutzt werden oder wenn der gleiche Inhalt über verschiedene Kanäle mehrfach distribuiert wird.
Insbesondere im Bereich Earned Media ist die Interaktion mit Multiplikatoren (z.B. Journalisten, Blogger) weiterhin ausschlaggebend. Wer sich dafür anbietet und wie ein vertrauensstiftender Umgang mit den Multiplikatoren aussieht, ist wiederum stark vom Standort, von der Branche und von den Zielgruppen der Organisation abhängig.
Den Erfolg oder die Effekte von Kommunikation zu messen, ist nicht immer einfach. Aber ohne Indikatoren zur Erfolgsmessung festzulegen, lässt sich nicht strategisch arbeiten. Es muss irgendein Feedback dazu geben, wie gut umgesetzte Kommunikationsmaßnahmen dazu beitragen, die kommunikationsstrategischen Zwecke und die organisationsstrategischen Ziele zu erreichen. Zwischen den Erfolgsfaktoren Monitoring und Vision schließt sich also der Kreis im Communication Canvas.
Welche Indikatoren zur Erfolgsmessung taugen, hängt vor allem von der Unternehmensgröße und der Häufigkeit von Interaktionen mit Ziel- und Bezugsgruppen ab. Markenbekanntheit oder Unternehmensimage lassen sich etwa nur mit größerem Aufwand messen und machen nur für größere Organisationen Sinn. Rankings in Suchmaschinen, Websitebesucher, erhaltene Anfragen, Newsletteröffnungen oder veröffentlichte Pressemitteilungen sind hingegen Faktoren, die jeder messen kann.
Wichtig bleibt, dass es nicht einfach um „mehr von allem“ geht (was bringen 1.000 Websitebesucher, die sich nicht für das eigentliche Produkt interessieren?), sondern um Erfolge, die letztlich helfen, die Vision des Unternehmens zu erreichen.
Alles, was Sie zum Communication Canvas wissen müssen
Das Communication Canvas ist ein Werkzeug, mit dem Sie auf einem Blatt die strategische Kommunikation für Ihre Organisation entwickeln können.
Mit dem Communicaton Canvas können Sie verschiedenste Themenfelder in der Unternehmenskommunikation bearbeiten. So eignet sich das Canvas etwa zur Entwicklung einer vollständigen Kommunikationsstrategie in Abhängigkeit von der Organisationsstrategie des Unternehmens. Auch die praktische Umsetzung der Strategie lässt sich mit dem Canvas planen und steuern.
Typische Anwendungsfälle für das Communication Canvas sind etwa:
- Kommunikationsstrategie bzw. Handbuch strategische Kommunikation
- Konzept für interne Kommunikation bzw. Mitarbeiterkommunikation
- Content Management für Website bzw. Onlinemagazin
- Social Media Konzept
- Employer Branding und HR Kommunikation
Das Communication Canvas ist explizit so aufgebaut, dass die Größe oder Branche eines Unternehmens bzw. einer Organisation keine Rolle spielt. Insofern kann das Strategie-Tool vom Freelancer bis zum Konzern und vom Startup bis zum etablierten Unternehmen eingesetzt werden. Budget und personelle Ressourcen sind irrelevant.
Je größer bzw. je länger bestehend eine Organisation jedoch ist, desto komplexer sind die abzubildenden Prozesse strategischer Kommunikation. Deshalb werden innerhalb des Communication Canvas dann auch mehr Werkzeuge etwa zur Bestimmung von Zielgruppen etc. notwendig sein.
Im Communication Canvas gibt es die Ebenen Organisationsstrategie, Kommunikationsstrategie und Kommunikationstaktik.
- Bei der Organisationsstrategie gilt es vor allem, ein Verständnis dafür zu entwickeln, “wie der Laden läuft”. Denn nur mit diesem Wissen können Sie zum einen erklären, was die Alleinstellungsmerkmale des Unternehmens sind und zum anderen die Zwecke der Kommunikation auf die Ziele der Organisation ausrichten.
- Die Kommunikationsstrategie ist das Herz und beantwortet alle Warum-Fragen. Mehr dazu auch im Ratgeber zu den fünf Themen einer guten Kommunikationsstrategie.
- In der Kommunikationstaktik wird schließlich festgelegt, wie die Strategie im Alltag (durch Abteilungen oder Externe) umzusetzen ist.
Ich habe mich bewusst dafür entschieden, das Communication Canvas nicht als Software umzusetzen. Stattdessen können Sie das PDF digital ausfüllen – oder ganz analog als Ausdruck im Team (z.B. als Workshop). Denn kaum eine Kommunikationsabteilung oder Agentur startet “auf der grünen Wiese”. Stattdessen sind bereits viele Prozesse und Werkzeuge etabliert.
Großer Vorteil des Communication Canvas ist, dass Sie eben diese bestehenden Methoden und Tools weiterhin einsetzen und integrieren können. Mehr dazu lesen Sie im Artikel zu den Vorteilen eines Canvas bei der Strategieentwicklung.
Zentrales Anliegen von Stratēgicum ist es, die Kommunikation von Unternehmen strategischer – und damit zielgerichteter, transparenter und effektiver zu machen (damit Werbung überflüssig wird). Das Communication Canvas ist ein optimales Tool dafür.
Deshalb steht das Strategie-Tool kostenlos als PDF in Din A4 jedem zur Verfügung (Download am Seitenende).
Noch mehr gibt es für alle, die sich zum Strategicum Newsletter anmelden: Sie erhalten das Communication Canvas in Din A0, so dass sie es für die Bearbeitung im Team sehr groß ausdrucken können. Eine Abmeldung vom Newsletter ist natürlich jederzeit möglich.
Das Communication Canvas in der Praxis
Das Communication Canvas gibt den Rahmen für Ihre Strategieentwicklung vor. Am besten drucken Sie es sehr groß aus und arbeiten mit Klebzetteln, um Ihre Ideen zu sammeln und strukturieren.
Die drei Ebenen des Canvas bauen aufeinander auf: Beginnen Sie idealer Weise mit der Organisationsstrategie, arbeiten Sie anschließend die Kommunikationsstrategie aus, um davon schließlich die Aspekte der Kommunikationstaktik abzuleiten.
Beantworten Sie die Fragen zu jedem der zwölf Erfolgsfaktoren der strategischen Kommunikation. Nutzen Sie verschiedenfarbige Zettel oder Stifte, um unterschiedliche Bereiche innerhalb eines Erfolgsfaktors zu markieren.
Um die jeweilige Fragestellung eines Erfolgsfaktors zu bearbeiten, sollten Sie weitere Strategietools und Methoden anwenden bzw. integrieren. Das Communication Canvas gibt Ihnen hierfür eine sinnvolle Hierarchie bzw. Ordnung vor.
Prüfen Sie anschließend Kohärenz und Stringenz: Haben Sie alle Abhängigkeiten bedacht? Lässt sich die praktische Umsetzung der Kommunikation mit den strategischen Zielen der Organisation begründen?
Verschriftlichen Sie bei Bedarf Ihre Arbeit in Form eines Handbuchs für Ihre Unternehmenskommunikation. Zusätzlich oder alternativ können Sie Leitfäden für einzelne Bereiche wie die Presseabteilung oder Ihre Agentur ableiten.
Communication Canvas kostenlos herunterladen
Sie können sich das Communication Canvas hier kostenfrei als PDF in Din A4 herunterladen.
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